Tierrechts-Partei

Tierrechtspartei

Sven-Christian Kindler


Sven-Christian KindlerSven-Christian Kindler kandidierte erfolgreich in der Bundestagswahl 2009 als Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen für Niedersachsen und ist jetzt der jüngste Grünen-Abgeordnete (der zweitjüngste insgesamt) im Bundestag. Zuvor war er Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen sowie Mitglied des dortigen Parteirats.

Gegen Rassismus engagiert er sich umfangreich, mit Vorträgen, Straßentheater und der CD "Abrocken und Nazis stoppen". Laut Selbstauskunft auf der Seite der Grünen Jugend setze er sich v.a. für "eine gerechte Zukunft für die Jugend" ein, das betreffe Kinder- und Jugendarmut, Ausbildungsplätze, Bildung, Grundsicherung und Investitionen in öffentliche Institutionen. Sein zweites großes Ziel ist, die Industriegesellschaft sozial und ökologisch zu gestalten, dazu gehören erneuerbare Energien und Klimaschutztechnologien, Atomausstieg, ökologische Finanzreform und Verhinderung neuer Kohlekraftwerke.

In mehreren Zeitungsartikeln wurde er laut Selbstauskunft als Veganer bezeichnet. In einem heißt es beispielsweise: "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich weniger abwechslungsreich esse als Nicht-Veganer. Mir geht es mit der Entscheidung sehr gut. Auch gesundheitlich fühle ich mich richtig fit." Auch auf seiner Internetseite heißt es, er koche "am liebsten frisch, bio, vegan und gemeinsam". In der Ausgabe 37-38 (2011) der Bundestags-Zeitschrift "Das Parlament" war jedoch zu lesen, dass er sei "ein 'nichtdogmatischer'" Veganer, denn "[e]inen Joghurt genehmigt er sich gelegentlich doch einmal", ist also momentan Pseudo-Veganer bzw. Vegetarier.

Sein Engagement für Veganismus bezog sich – soweit bekannt – bisher auf die Verteilung von veganen Grillspezialitäten zusammen mit seiner Kollegin Frieda von Hugo am Rotenburger Strand. Diese Aktion begründete sie (zumindest laut dem Eintrag auf seiner Internetseite) ausschließlich ökologisch und anthropozentrisch. In einem Artikel auf der Internetseite der Grünen Jugend über vegane Ernährung erklärte er, vegane Ernährung sei möglich und unvegane i.d.R. ungesünder. Tierrechtsethische Aspekte wurden dort erwähnt ("So zeichnet sich gerade die vegane Ernährung durch eine geringe Umweltbelastung aus und vermeidet gleichzeitig die qualvolle Ausbeutung und Tötung von leidenden Tieren.").

Die Frage auf abgeordnetenwatch.de über seine Haltung zu einem "geplante[n] Stall-Konzept in Krelingen" hat er entschieden ablehnend beantwortet, es aber mit Problemen der Zuwegung und der Schadstoffentsorgungen statt tierrechtsethisch begründet.

Wie Ska Keller und Kathrin Henneberger gehört er zu den Grünen, die hauptsächlich aus ökologischen Gründen ihren Tierproduktkonsum reduzieren. mp